Gemeinsames Spielen auf öffentlichen Spielplätzen stärkt das soziale Miteinander und unterstützt Bestrebungen zu Gleichberechtigung und Inklusion. Da öffentliche Spielplätze allen Bürgerinnen und Bürgern dienen, sollten Planer darauf achten, dass sie für wirklich alle nutzbar sind.

Was ist ein inklusiver Spielplatz?

Inklusion bedeutet, den Blick auf die Fähigkeiten von Menschen zu richten – nicht auf ihre Einschränkungen. Wenn der Zugang nicht möglich ist, liegt das Problem in der Gestaltung der Umgebung, nicht bei den Menschen. Öffentliche Spielplätze sollten so geplant sein, dass alle Menschen – unabhängig von ihren Fähigkeiten – mitspielen können.

Ein inklusiver Spielplatz berücksichtigt sowohl sichtbare als auch unsichtbare Beeinträchtigungen und basiert auf den sieben Prinzipien des Universal Designs:

  • Gleichberechtigte Nutzung

  • Flexible Anwendungsmöglichkeiten

  • Einfache und intuitive Bedienung

  • Wahrnehmbare Informationen

  • Toleranz gegenüber Fehlern

  • Geringer körperlicher Kraftaufwand

  • Ausreichend Platz für Zugang und Nutzung

Im Kontext von Spielplätzen ist das Prinzip 6 – geringer körperlicher Kraftaufwand – weniger relevant. Körperliche Aktivität und Herausforderung gehören zu den Grundmotiven guter Spielplatzgestaltung.

Die Prinzipien des Universal Designs wurden in den 1990er-Jahren von Designexpert:innen entwickelt (Ron Mace et al., 1997) und gelten heute als bewährter Ansatz für die Gestaltung möglichst barrierefreier und nutzbarer Einrichtungen.

Vorteile von inklusiven Spielplätzen

Die Zunahme von Neurodiversitätsdiagnosen, wie Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) oder Autismus-Spektrum-Störungen (ASS), macht es notwendig, zusätzliche Überlegungen anzustellen.

Was macht einen Spielplatz inklusiv?

Bei der Gestaltung wirklich inklusiver Spielplätze geht es um drei Fragen: Können die Nutzer sich fortbewegen? Können sie verweilen? Können sie spielen?

Junge mit Gehhilfe benutzt eine Rampe, um auf einen Spielturm zu gelangen

1. Fortbewegen

Barrierefreie Wege und geeignete Bodenbeläge sind essenziell. Wege sollen breit genug sein, auch für Begleitpersonen und der Boden muss für Rollstühle zugänglich sein. Ein guter inklusiver Spielplatz bedeutet: Nicht alle können alles, aber alle finden etwas zum Spielen.

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2. Verweilen

Ein inklusives Design lädt zum Verweilen ein – mit abwechslungsreichen Spielbereichen, Pausenplätzen und kurzen Wegen dazwischen. Gut platzierte Bänke bei den Spielzonen ermöglichen auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität längere Aufenthalte am Spielplatz.

3. Spielen

Abwechslung ist ein Muss für inklusive Spielplätze. Inklusive Spielgeräte dürfen ruhig herausfordernd sein – denn Spannung begeistert alle Kinder, unabhängig von ihren Fähigkeiten. Trotzdem soll das Spielangebot nicht nur für Wagemutige sein. Gruppen- und Rollenspiele sowie ruhige, individuelle Spielmöglichkeiten etwa mit Spielwänden sind genauso wichtig.

Broschüre

Universelle Inklusion auf Spielplätzen

Ein kleiner Einblick in das, was Sie bekommen

  • Einen Überblick über die besten Gestaltungsprinzipien für einen inklusiven Spielplatz

  • Eine ausführliche Checkliste für die richtige Gestaltung eines inklusiven Spielplatzes

  • Inspirierende Beispiele aus der ganzen Welt

  • Unsere Empfehlung für die besten inklusiven Spielplatzprodukte

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Wie man die Inklusion von allen sicherstellt

Bei der Planung inklusiver Spielplätze sollten auch neurodiverse Kinder mitgedacht werden – nicht nur Kinder mit sichtbaren Beeinträchtigungen.

Spielplatzkarten, klare Wegführung und gut erkennbare Spielzonen helfen besonders Kindern mit AD(H)S oder Autismus, die Schwierigkeiten mit vielen Sinneseindrücken haben. Eine Bank am Eingang und erkennbare Routen zu ruhigeren Bereichen bieten Sicherheit.

Kontraste in Farbe und Material signalisieren Übergänge zwischen Spielzonen. Bewegliche Geräte wie Schaukeln oder Rutschen können im Boden farblich hervorgehoben werden. Auch für Kinder mit Sehbehinderungen helfen kontrastreiche Flächen und taktile Markierungen bei der Orientierung. Erklärende Schilder unterstützen das Verstehen und Mitmachen.

Sehen Sie sich auch Fördermöglichkeiten für inklusive Spielplätze an.

Forschung des KOMPAN Spielinstituts

Seit den 1990er-Jahren werden Kinder aller Altersgruppen und Fähigkeiten in den Forschungs- und Entwicklungsprozess des KOMPAN Spielinstituts aktiv eingebunden und gehört.

Das KOMPAN Spielinstitut ist der Fachbereich von KOMPAN, der sich der Erforschung, Entwicklung und Dokumentation von Spieltrends bei Kindern und Familien auf öffentlichen Spielplätzen widmet. Das Institut ist ein zentraler Bestandteil der KOMPAN-Initiative für kindgerechtes und inklusives Spielen und setzt sich aus Expert:innen aus Wissenschaft und Forschung zusammen.

Gleichberechtigung beim Zugang zu Spielplätzen in Österreich

Gleichberechtigung ist ein zentrales Ziel der UN-Nachhaltigkeitsagenda und ein wesentlicher Baustein für eine gerechtere und lebenswertere Gesellschaft – auch in Österreich. Kinder aller Altersstufen und mit unterschiedlichen Fähigkeiten wirken bei KOMPAN am Entwicklungsprozess von Spielplatzlösungen mit. Dennoch zeigt sich in der Praxis: Der Zugang zu Spielplätzen und Freizeitangeboten ist nicht für alle Kinder selbstverständlich. Besonders Kinder mit Behinderungen sind deutlich seltener aktiv im Spielgeschehen eingebunden als ihre nicht beeinträchtigten Altersgenossen. Dabei ist aktives Spielen ein entscheidender Faktor für die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern. Öffentliche Spielplätze müssen daher für alle Kinder zugänglich und nutzbar sein – nur so können sie einen Beitrag zu Chancengleichheit, Inklusion und kindlicher Entwicklung leisten.

Forschung zu inklusiven Spielplätzen

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Spielplatzplanung

Wie gestaltet man inklusive Spielplätze?

Kinder spielen auf einem inklusiven, barrierefreien ADA Spielplatz